Von Komisch bis Tragisch
Unsere Kulturhighlights im Februar
Traumziele
Am 23. Februar um 20:00 Uhr war wieder unser monatlicher Kabarettbesuch angesagt. Wie immer waren alle aufgeregt und konnten es nicht erwarten. 15 Minuten vor Aufbruch besuchte uns eine Bewohnerin ungeduldig vor dem Aufenthaltsraum der Sozialen Betreuung und fragte wann es denn endlich losginge.
Eigentlich sollte ja „Sitzenbleiber“ gespielt werden. Aber auf Grund der Erkrankung einer Schauspielerin, wurde das Programm kurzfristig geändert. Für die Bewohner des Dresdner Hofes war dies aber nicht von Belang, da sie ins Kabarett alle gerne gehen. Wieder wurde von einem Bewohner erwähnt, wie praktisch es ist, die Academixer im Keller des Hauses zu haben.
„Traumziele“ klang vielversprechend, was es am Ende dann auch war. Im Großen und Ganzem ging es um Reisen, wie der Titel schon verriet. Zum Beispiel wurde der Neubau des Berliner Flughafens durch den Kakao gezogen und mit dem Speisesaal von Maternus verglichen. Da mussten wir natürlich alle schmunzeln.
Ein Ehepaar freute sich auf eine Reise nach Borneo, was sich am Ende der Szene als eine Reise nach Borna entpuppte.
Sogar unser Alltagsbegleiter Thomas Wolff durfte kurzzeitig in einer Szene mitspielen. Da wir wieder unsere Plätze in der ersten Reihe eingenommen haben, nahm der Schauspieler ihn mit sichtlichen Freunden ins Visier. Herr Wolff wurde anschließend von dem Kabarettisten gelobt und er war überzeugt, dass unser Alltagsbegleiter zu etwas Höherem berufen ist. Wenn nicht sogar zum Bürgermeister von Berlin. Das war ein Spaß!
Auch hatten wir diesmal wieder Bewohner mit, welche uns noch nicht begleitet hatten und sofort zugetan von unseren Kulturkreis waren. Unser Erfolg! Und wir wachsen stetig!
Bis zum nächsten Mal liebe Academixer!
La Traviata oder ein perfekt organisierter Opernbesuch
Wir haben mit unseren letzten Opernbesuch einen Rekord geschlagen. Sage und schreibe 30 Personen, 17 Bewohner und 13 Begleiter des Dresdner Hofes, machten sich am Sonntag den 28. Februar ab 16:30 Uhr auf den Weg Richtung Augustusplatz. So viele waren wir bisher noch nie! Wir waren aufgeregter als die Bewohner. Ob mit so einer großen Gruppe auch alles klappt? Und was sagen erst die Mitarbeiter der Oper dazu?
Auch diesmal musste das Programm geändert werden. Auf Grund eines technischen Problems mit der Bühne, konnte „Ricoletto“ nicht aufgeführt werden. Doch allen Bewohnern war der Opernbesuch an sich das Wichtigste. Alle kamen mit und sahen stattdessen La Traviata an. Es meldeten sogar noch mehr Teilnehmer, die Interesse hatten. Für unseren Kulturkreis eine richtige Herausforderung.
Doch Alltagsbegleiter Thomas Wolff hatte die Idee, jeden Bewohner mit seinem Begleiter einzeln loszuschicken. Gesagt getan.
Als wir nach und nach in der Oper ankamen, war alles in Ruhe und ohne jeglichen Stress abgelaufen.
Die Mitarbeiter von der Oper waren begeistert und lobten diese perfekte Organisation. Das einnehmen der Plätze lief wie am Schnürchen. Unsere Senioren waren entspannt und fieberten dem Anfang des Stückes um 18:00 Uhr entgegen. Das war unser Ziel gewesen. Toll, oder?
La Traviata, was übersetzt heißt: „Die vom Weg abgekommene“, ist eine Oper von Giuseppe Verdi, basierend auf dem Buch von Alexandre Dumas „Die Kameliendame.“ Auch leicht autobiographisch. Denn Dumas hat mit 20 Jahren, tatsächlich eine Kurtisane kennen gelernt.
Als das Stück anfing lauschten alle ergriffen der Musik und verfolgten die Handlung.
Wie für eine Oper üblich, ein dramatisches Stück. Aber musikalisch so gigantisch, dass am Ende die Gäste zum applaudieren aufstanden. Sogar laute Begeisterungsrufe waren zu vernehmen.
Die Aussagen der Bewohner: „Dass ich das noch mal erleben darf!“, „Stimmengewaltig!“ und „Wir haben etwas gesehen, die anderen nicht!“.
Als eine Mitarbeiterin des Opernhauses uns wieder zum Ausgang begleitete, sagte sie uns: „Sie dürfen wiederkommen!“ Sie lobte nochmals die reibungslose Umsetzung durch uns und den Umgang mit den Bewohnern. Über so ein Lob freuen sich alle fleißigen Begleiter, egal ob Pflege oder Betreuung, Praktikanten sowie Mitarbeiter der Wäscherei und ehrenamtlichen Helfer.
Das lassen wir uns doch nicht zweimal sagen, oder?
Daniela Mutke, Alltagsbegleiterin