3. regionaler Azubi-Tag der Region Maternus Ost in Steinach
Steinach, 18. Mai 2016. Die Auszubildenden der Maternus Altenpflegeeinrichtungen aus der Region Ost führen das dritte Jahr in Folge den „regionalen Azubi-Tag“ durch. Nachdem in den Vorjahren Leipzig und Dresden erkundet wurden, ging es diesmal in den Thüringer Wald zur GPS-Schnipseljagd mit sechs spannenden Aufgaben. Nicht nur den 22 Auszubildenden hat dieser Tag große Freude gemacht, sichtlich begeistert waren auch die Einrichtungs- und Pflegedienstleitungen der fünf Häuser.
Es ist mittlerweile bei Maternus zur Tradition geworden, einmal im Jahr mit den A uszubildenden einen gemeinsamen Tag abseits vom Alltag in der Pflegeeinrichtung oder der Berufsschule zu verbringen. Im Jahr 2014 führten die Einrichtung der Region Maternus Ost, zu welcher die drei Leipziger Häuser „Angelika-Stift“, „Dresdner Hof“ und „Maximilianstift“ sowie die Einrichtungen „Barbara-Uttmann-Stift“ aus Schönheide und das „Angelikastift“ in Neuhaus am Rennweg gehören, erstmals den regionalen Azubi-Tag durch. Die Auszubildenden und Leitungskräfte aller fünf Einrichtungen treffen sich an diesem Tag, um gemeinsame Zeit und Aktivität zu verbringen.
Die Organisation des diesjährigen Azubitages oblag der Einrichtung in Neuhaus, welche für den Tag ein Treffen in Steinach (Thüringen) vorsah. Auf dem Programm stand eine geführte GPS-Waldwanderung mit einzelnen Team-Aktions-Stationen. Pünktlich um 9 Uhr trafen sich die Azubis und die Einrichtungs- und Pflegedienstleitungen auf dem Marktplatz in Steinach, wo unsere Scouts von OUTDOOR INN uns in Empfang nahmen. Zunächst wurden alle Teilnehmer in drei Gruppen eingeteilt: Das erste Team bestand aus den Leitungskräften, zwei weitere Teams wurden durch Azubis gestellt. Die drei Teams bekamen jeweils einen Scout. Nach kurzer Findung wurde der Tagesablauf verkündet, die Lunchpakete übergeben und die erste Aufgabe vorgestellt.
Aufgabe 1.) Finde den Weg zum eingezeichneten Punkt – ohne Karte und ohne GPS-Gerät. Die erste Aufgabe hatte es gleich in sich: Wir bekamen einen Kartenausschnitt von Steinach und Umgebung gezeigt, auf welchem unser aktuellen Standpunkt und ein Zielpunkt eingezeichnet war. Nur zwei Personen aus jedem Team durften sich für exakt zwei Minuten die Karte nebst Start- und Zielpunkt einprägen und hatten sodann als Aufgabe, das Team innerhalb von 90 Minuten zum Zielpunkt zu führen – wohlgemerkt OHNE Hilfsmittel! Im Glauben am Ziel angekommen zu sein, sollte laut „Wir haben das Ziel erreicht“ geäußert werden. Sollten wir uns verirren, oder nicht sicher sein, welche Richtung einzuschlagen ist, dann durfte eine dritte Person für eine Minute die Karte erneut sehen: Der Clou dabei ist jedoch, dass diese eine Person nach Karteneinsicht nur noch mit verbundenen Augen den Rest des Teams weiterführen darf. In Kurzfassung: Zwei Personen dürfen sich zu Beginn den Kartenausschnitt einprägen und führen. Wenn das nicht gelingt, darf eine dritte Person für eine Minute die Karte sehen und muss dann aber mit verbundenen Augen den Weg zum Ziel weisen. Die drei Teams bekamen jeweils unterschiedliche Ziele genannt, sodass sich unsere Wege gleich zu Beginn trennten.
Schnell wurden aus unserem Team zwei Mitglieder benannt, die glaubten, einen guten Merks und Orientierungssinn zu besitzen und die Reise ins Ungewiss begann. Das lief in unserem Team erstaunlich gut, die Führer schlugen zielstrebig einen Weg ein und entschieden sich auch an Wegkreuzungen sehr sicher für die richtige Richtung. An einem bestimmten Punkt verlor sich dann jedoch die Sicherheit, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind und wir entschieden uns, den Joker zu ziehen und ein drittes Mal in die Karte zu schauen. Daraufhin führte uns unser blinder Führer sehr zielstrebig zum Zielpunkt, eine ruhige Wegkreuzung mitten im Wald, wo bereits die nächste Aufgabe auf uns wartete.
Aufgabe 2.) Ein Schneesturm zieht auf. Wir müssen evakuieren. Am Zielpunkt angekommen wartete die nächste Aufgabe auf uns. Wir sollten uns vorstellen, dass wir wenige Meter hinter uns unseren Kameraden „Erich“ infolge einer Verletzung am Wegesrand zurücklassen mussten. Zwischenzeitlich ist jedoch ein heftiger Schneesturm aufgezogen, der anhalten und stärker werden soll. Wir konnten uns gerade noch in eine Hütte retten und per Telefon einen Hubschrauber zur Evakuierung anfordern. Der Landeplatz für den Hubschrauber liegt wenige Meter entgegengesetzt der Richtung, in der unser Kamera „Erich“ liegt. Der Schneesturm ist mittlerweile so stark, dass man GAR NICHTS mehr sehen kann. Die Aufgabe: Holt Erich und kommt alle geschlossen zum Hubschrauberlandeplatz! Also mussten wir nun mit verbundenen Augen unsere „Hütte“ verlassen, zunächst zurück zu „Erich“ laufen und dann gemeinsam zum Hubschrauberlandeplatz, das ganze so schnell wie möglich.
Sofort zündete der Teamgedanke und man beriet sich, wie man diese Aufgabe am besten löse. Sehr schnell wurde abgestimmt, dass man eine Menschenkette bilde, um so zuerst Erich zu holen und dann zum Hubschrauber zu gelangen. Wir zählten durch von 1 bis 9 und positionieren uns schon gedanklich zwischen Erich (Person 1) und Hubschrauber (Person 9). Die Personen 2 – 8 stellten Hilfspunkte auf dem Weg zwischen Erich und Hubschrauber dar. Und los ging es: Hüttentür auf und jeder – blind – auf seine Position. Als Person 1 rief, dass er Erich gefunden habe, ging Person 1 zunächst zu Person 2. Beide gingen dann zu Person 3 und so weiter. Im Ergebnis kamen tatsächlich alle 9 Personen (und Erich) am Hubschrauber an – in 7 Minuten. Bestzeit! Evakuierung geschafft.
Nach kurzer Stärkung wurden uns nun die GPS-Geräte überreicht, in welche wir den nächsten Zielpunkt im Thüringer Wald einspeicherten und losnavigierten. Dort wartete dann die nächste Aufgabe.
Aufgabe 3.) Findet Euch durch das Labyrinth. Mittels Seilen wurde auf dem Waldboden ein Quadrat im Schachbrettmuster gelegt, welches aus 16 Feldern (4×4) bestand und ein Labyrinth veranschaulichen sollte. Aufgabe war es, den Weg durch das Labyrinth zu finden. Die Schwierigkeit: Es durfte immer nur eine Person sich versuchen und immer nur einen Schritt in ein Feld des Quadrates machen. Unser Scout sagte dann der Person, ob der Schritt richtig oder falsch war. Mit dieser Info ging die Person zum Team zurück und gab die Info weiter. Der nächste Teilnehmer war dran.
Wir organisierten uns so, dass wir zunächst das Labyrinth (das Quadrat) durchnummerierten, bis jedes einzelne Feld eine eindeutige Nummer hatte. Dann ging das „Probieren“ los: Erstes Teammitglied machte den ersten Schritt in Feld 1 und erhielt die Info, ob Feld 1 der richtige Weg durch das Labyrinth ist oder nicht. Mit der Info kam das Teammitglied zurück und übergab ihr Ergebnis. Teammitglied 2 machte sich auf den Weg und probierte das nächste Feld, kam zurück und übergab die neue Info. Das ganze ging das so weiter, bis letztlich der richtige Weg durch das Labyrinth gefunden wurde und alle Teammitglieder auf der anderen Seite ankamen. Unser Weg war übrigens 4,7,6,5,9,10,14,15,16, FERTIG.
Mit Abschluss dieser Aufgabe wurden unsere GPS-Geräte mit neuen Koordinaten gefüttert und wir machten uns auf dem Weg zum nächsten Zielpunkt, wo nicht nur die nächste Aufgabe auf uns wartete, sondern auch die beiden anderen Teams.
Aufgabe 4.) Verhindere die Kernschmelze und rette Thüringen vor einer nuklearen Katastrophe. Am dritten Zielpunkt, dem „Fellberg“, trafen sich erstmals die drei Teams „Leitungskräfte“ und zweimal „Azubis“ wieder. Den Gesichtern aller Beteiligten konnten wir bereits hier entnehmen, dass unsere „Waldwanderung“ Spaß bringt. Mit dem Spaß sollte es weiter gehen, denn die vierte Aufgabe stand an, welche ausschließlich von den Azubis gelöst werden sollte.
Die Scouts legen mit einem Seil einen Kreis von ca. 4 Metern Durchmesser. In der Mitte des Kreises stand ein Eimer, in welchem eine (leere) Flasche Sekt stand. Auf dem Flaschenhals lag ein Ei. Der Eimer (mit dem Sekt und dem Ei) sollte ein Kernkraftwerk darstellen, welches kurz vor der Kernschmelze und dem damit verbundenen Super-GAU für Thüringen steht. Die Kernschmelze tritt in 30 Minuten ein. Der mittels Seil abgesperrte Radius (hier 4 Meter) stellt bereits verstrahltes Gebiet dar und kann nicht mehr betreten werden. Die Aufgabe: Hole den Brennstab (das Ei) aus dem Reaktor (die Flasche) und letztlich das ganze gesamte Kraftwerk (den Eimer) aus dem abgesperrten Gebiet (der 4-Meter-Kreis), OHNE verstrahlt zu werden (nicht den Kreis betreten und nichts darf herunterfallen) – und das in 30 Minuten. Als Hilfsmittel wurde ein Sammelsurium aus diversen Alltagsgegenständen bereitgestellt: eine Plastiktüte, mehrere Schnurren, Gummis, ein „kleiner Feigling“, Streichhölzer, Wäscheklammern und Klebeband auf Rolle.
Und los ging es: Die Azubis überlegten, überlegten und überlegten, welche der bereitgestellten Alltagsgegenstände denn hilfreich sein könnten, um die Aufgabe zu lösen. Ganz im MacGyver-Stil wurden verschiedenste Ansätze zunächst diskutiert, dann gebastelt und wieder verworfen. Und die Zeit lief. Die größte Schwierigkeit sollte das Ei darstellen. Doch dann kam der zündende Gedanke: Mittels der Plastiktüte und der Rolle vom Klebeband wurde ein Gefäß gebaut, in welches das Ei hineingeschubst werden sollte. Dieses Gefäß wurde an einer Schnur befestigt und so neben das Ei gependelt. Mit einer zweiten Schnur wurde das Ei dann in das Gefäß gestoßen – das hat funktioniert. Brennstab rausgeholt, bleiben jetzt noch Reaktor (die Flasche) und das Kraftwerk (der Eimer). Und 5 Minuten Restzeit. Ich würde heute wohl nicht diesen Text geschrieben haben, wenn unsere Azubis nicht diese beiden Gegenstände fast schon in Windeseile aus dem Gefahrengebiet gefördert hätten. Unter tobenden Applaus der Mitstreiter wurde der Eimer, als letzter Gegenstand vor Ablauf der Zeit, aus dem Kreis geholt. Klasse! Aufgabe geschafft, Super-GAU verhindert. Thüringens Retter sind Altenpflege-Azubis von Maternus.
Die Wege der drei Teams sollten sich nun wieder trennen. Die GPS-Geräte bekamen frische Koordinaten und die Wanderung ging weiter. Wir erwarteten am nächsten Zielpunkt schon die nächste Aufgabe.
Aufgabe 5.) Übersteigt die Absperrung, ohne Berührung. An drei Bäumen wurden Seile befestigt, so dass diese ein Dreieck ergeben. Ein Schenkel des Dreieckes wurde dabei bodentief angebracht, der zweite Schenkel in Hüfthöhe und der dritte Schenkel auf ca. 2 Meter Höhe. Das Team sollte sich in der Mitte des Dreieckes aufhalten. Die Aufgabe war es, das Dreieck zu verlassen, in dem man jeweils über die Seile steigt (nicht untendurch) und dabei kein Seil berührt. Nur zwei Personen dürfen das bodentiefe Seil übersteigen und mindestens eine Person muss über das zwei Meter hohe Seil. Auch hier galt es wieder, sich gut zu organisieren und abzusprechen. Wer soll über das (einfache) bodentiefe Seile steigen? Wer hebt wen über das 2m-Seil? Und wer nimmt die Person auf der anderen Seite dann entgegen? In welcher Reihenfolge fangen wir an?
Die Lösung dieser Aufgabe hat tatsächlich etwas Zeit und mehrere Anläufe gebraucht. Oft wurde eines der Seile von einer Person berührt, was zur Folge hatte, dass alle zurück ins Dreieck mussten und die Aufgabe von vorn begann. Letztlich haben wir es dann doch geschafft und die Wanderung ging weiter zum Schlusspunkt, dem Grillplatz.
Dort angekommen sind wir auf die anderen Teams getroffen. Die Wanderung war an dieser Stelle beendet und das Abschluss-Grillen stand an. Doch halt! Es wartet noch die finale Aufgabe auf alle 29 Teilnehmer!
Aufgabe 6.) Durchquert den Parcours mit so wenigen Fehlern wie möglich. Ein kleines Stück neben dem Grillplatz war ein Hindernis-Parcours – eine Art „Tiefseil-Garten“ – aufgebaut, welcher aus verschiedenen Elementen bestand: Gespannte Drahtseile in ca. 30 cm Höhe, Schwebebalken und -seile, Pfosten und Wippen. Der Parcours hatte eine Länge von ca. 40 Metern. Aufgabe war es, das gesamte Team mit allen Personen hintereinander durch den Parcours zu führen, ohne dass dabei der Erdboden berührt wird. Jede Berührung mit dem Erdboden bedeutet einen Fehler. Wir sollten schätzen, mit wie vielen Fehlern die komplette Mannschaft den Parcours absolviert. Fehlerfrei sei das noch niemanden gelungen. Zum Verständnis: Nur wenige Elemente des Parcours hätten von einer Person alleine fehlerfrei – also ohne Bodenberührung – absolviert werden können. Die meisten Elemente sind nur im Teamwork fehlerfrei zu absolvieren, bei manchen Elementen brauchte es mehr, als nur zwei weitere helfende Hände! Knifflig. Sehr knifflig.
Wir erhielten 30 Minuten Zeit, um uns mit den Elementen vertraut zu machen und Lösungen zu entwickeln, wir die gesamte Mannschaft hintereinander alles durchqueren kann. Nach Ablauf der Zeit sollten wir unsere Schätzung abgeben: Wir glaubten, die Parcours mit weniger als 80 Fehler zu absolvieren.
Also los ging es und es war beeindruckend zu sehen, mit welch‘ Teamwork sich die Truppe auf den Weg machte und wer „Führungsrollen“ übernahm. Natürlich dauerte es nicht lange, bis die ersten Bodenberührungen und somit Fehler entstanden – es wurde gebangt, ob unsere Schätzung nicht doch zu optimistisch war.
War sie nicht! Ganz im Gegenteil, zu wenig sportlich haben wir uns eingeschätzt, denn letztlich konnten alle 29 Teilnehmer den Parcours mit nur 18 Bodenberührungen absolvieren. Es sehr starkes Ergebnis, bestätigten uns die Scouts!
Zum Abschluss dieses gelungenen Tages wurde der Grill angeheizt und Thüringer Roster und Steaks aufgelegt. Das Essen hatte genauso eine gute Qualität, wie der ganze Tag, waren sich alle Teilnehmer einig. Nun liegt die Messlatte für den 4. regionalen Azubitag sehr hoch.
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