Rock’n’Roll und Wetterkapriolen
Trotz Platzregen – Bombenstimmung auf Sommerfest
Eine Viertelstunde vor dem Beginn des diesjährigen ultimativen Highlights fing der Regen an. „Jetzt hatten wir es wochenlang unerträglich warm und ausgerechnet auf unserem Sommerfest muss es regnen.“ Bewohnerin Martha B. sprach allen aus dem Herzen – den Organisatoren, allen Bewohnern und den vielen Gästen.
Schon Wochen vor dem Fest begannen die Mitarbeiter des CURA Seniorencentrums Verden mit der Planung der Veranstaltung. Ablaufpläne wurden geschrieben, Dienstpläne geändert, etliche Firmen der Umgebung aufgesucht und um Sachzuwendungen für die Tombola und den Losverkauf gebeten. Ein Glücksrad wurde herangeschafft und Einladungen wurden verteilt. Es wurden unzählige Diskussionen um Petticoats und Pumps geführt, denn das Motto der Feier lautete „Sommerfest im Stil der 1950er Jahre“. Eine weibliche Abordnung des Seniorencentrums fuhr in „geheimer Mission“ zu einem Kostümverleih in Bremen, denn frau wollte nichts dem Zufall überlassen. (Wir berichteten)
Viele Gäste und Mitarbeiter hatten sich dann auch in Schale geworfen und ließen längst vergangene Zeiten wieder aufleben: Herren in schmucken Anzügen und Damen mit grazilen Tüllhütchen, roten Kleidern mit schwarzen Punkten oder weißen Sommerkleidern mit roten Punkten oder im Marinelook.
Das Motto war ebenfalls für die Küche verpflichtend. Küchenchef Martin und sein Team planten und kreierten ein köstliches Buffet mit Leckereien aus den 1950er Jahren – vom Käse-Igel bis zum Kalten Hund. Am Morgen des Fests wurde der Garten des Seniorenheims mit bunte Lampions und alten Schallplatten geschmückt. Auf 18 Biertischen lagen hübsche Tischdecken in Blau und Rosa mit weißen Punkten. Doch plötzlich frischte der Wind auf. Trotz aller Stoßgebete ‚gen Himmel, machte der Regen, was er gut kann: platzen. Eilig wurden die Bierzelttische mit Planen abgedeckt.
Es wird heller“, erschallte plötzlich ein Ruf aus der Menschentraube, die sich im Eingangsbereich gebildet hatte. Und tatsächlich, der Regen hörte auf und alle Bewohner und Gäste konnten draußen Platz nehmen. Doch die Freude währte nur kurz, denn abermals kam ein Platzregen. Alle flohen erneut ins Haus, um nach kurzer Zeit wieder zurückzukehren, nachdem in einer konzertierten Aktion die nassen Sitzkissen gegen trockene ausgetauscht und Tische wie Stühle trocken gerieben worden waren.
Endlich konnte das Sommerfest beginnen. Einrichtungsleiterin Nicole Schütze hieß die Bewohner, deren Angehörige und die Gäste herzlich willkommen. Sie betonte, dass die Einnahmen aus der Tombola und dem Losverkauf an das Kinderhospiz „Löwenherz“ in Syke gespendet werden.
Die Entertainerin Heidi Hedtmann unterhielt die Gäste des Sommerfests, deren Laune ungebrochen war, mit zahlreichen Liedern. Zwischendurch kam der letzte Regenguss des Tages. Diesmal brachten Bewohner wie Gäste die Sitzkissen mit ins Haus, um sie nach kurzer Unterbrechung wieder mit nach draußen zu nehmen. Von da an wurde geschunkelt, getanzt und bei den vielen Evergreens („Butterfly“, „Marmor, Stein und Eisen bricht“ u.v.a.) kräftig mitgesungen. Sogar die Sonne feierte bis zum Schluss mit.
Großen Andrang fand im Eingangsbereich die Riesenrad-Tombola.
Schließlich gab es viele Preise zu gewinnen. Die Firmen aus Verden und der Umgebung hatten viele Sachzuwendungen zur Verfügung gestellt, so dass kräftig am Rad gedreht werden konnte oder in die Lostrommel gegriffen wurde. Im hinteren Teil des Gartens bestaunten viele Gäste die ausgestellten Oldtimer – zwei VW-Käfer und einen alten Fiat 500.
Ein weiterer Hingucker und sicherlich der heimliche Star des Sommerfests war Elvis Presley alias Pfleger Rafal, der mit seinem Auftritt offensichtlich die Herzen der anwesenden Damen höher schlagen ließ. Denn neben einer geforderten und gegebenen Zugabe, wollten viele weibliche Gäste mit Elvis ein Tänzchen aufs Parkett legen. Den Spaß an seinem Auftritt war Rafal anzumerken. „Ich liebe die 50er und 60er Jahre, und ich mag die Musik von Elvis“, erzählte er. „Ich bin stolzer Besitzer mehrerer amerikanischer Oldtimer aus dieser Zeit.“
Kurz vor Eröffnung des Abendbuffets wurde es noch einmal spannend, denn Haustechniker Roman wurde meistbietend versteigert – natürlich auch für den guten Zweck. „Roman zur freien Verfügung für einen Tag“ wurden seine vielseitigen handwerklichen Fähigkeiten angepriesen und viele Gäste boten mit. Den Zuschlag für stolze 600 Euro bekam schließlich eine Art Bietergemeinschaft. „Wir haben zusammengelegt, damit mehr Geld an das Kinderhospiz Löwenherz gespendet werden kann“, erklärt Nicole Schütze. „Es haben Mitarbeiter gespendet und Udo Sroda vom Sozialdienst Verden.“
Mit dem Abendbuffet ging schließlich das Sommerfest 2018 im Cura Seniorencentrum Verden zu Ende.
Nicole Schütze zieht ein positives Resümee: „Es war einfach schön. Wir haben viele positive Rückmeldungen bekommen“, freut sich die Einrichtungsleiterin. „Ich persönlich habe mich über den Besuch der Einrichtungsleiterin, Beatrice Smolic-Akkermann, und zwei ihrer Mitarbeiter vom Cura Seniorencentrum Emden gefreut. Das waren tolle Überraschungsgäste.“