Wo die Raben sich einst niederließen

Bewohnerurlaub an der Schlei

Rabenkirchen ist eine kleine Gemeinde an der Schlei im Kreis Schleswig- Flensburg und zählt rund 630 Seelen. Im Mittelalter lautete der Ortsname noch Rafnækyaer (aus dem dänischen Wörtern ravn und -kær für Kratt, Bruch). Um die Kirche des Ortes ranken sich alte Sagen. Vor langer Zeit sollen zwei Raben als Himmelsboten auf dem Hügel gelandet sein und so die Stelle bestimmt haben, wo die Kirche gebaut werden sollte.

In dem sagenumwobenen Ort machten Anfang Mai sechs Bewohner zusammen mit Pflege- und Betreuungskräften einen fünftägigen Urlaub. Sie logierten im hübschen „Ottos Ferienhaus“. Am 5. Mai ging es los. Die Fahrt nach Rabenkirchen dauerte drei Stunden, doch die Anreise sollte sich lohnen.

Das Angebot für die Bewohner war abwechslungsreich. Schon am zweiten Tag ging es zum Stadtbummel nach Kappeln. Über einen kleinen Unfall mit einer Flasche Ketchup, die in einem Imbiss vom Tisch fiel, konnten alle herzlich lachen. Höhepunkt des Tages war der Besuch von Arnis, der kleinsten Stadt Deutschlands. Diesen Titel trägt das Städtchen auf einer Halbinsel in der Schlei, weil es mit knapp 300 Einwohnern eine Fläche von weniger als einem halben Quadratkilometer besitzt. Mit seinen kleinen blauen Häuschen und dem Bootsanleger ist Arnis ein romantisches Ausflugsziel, das die Reisegruppe aus Zeven sehr genoss.

Die Rundfahrt mit dem Raddampfer am dritten Tag war ein weiterer Höhepunkt des Bewohnerurlaubs. Die „Schlei Princess“ fuhr entlang der wunderschönen Flusslandschaft der Schlei.

Am Donnerstagabend schauten alle Herren und eine Dame, nämlich Edith K., gemeinsam das spannende Fußballspiel Frankfurt vs. Chelsea. „Das war wirklich spannend“, sagte Frau K. hinterher. Die anderen Abende verbrachten die Urlauber mit Skatrunden und Würfelspielen. Auch mit dem Essen waren alle Urlauber recht zufrieden. Und so ging es mit einem lachenden und weinenden Auge am Freitag zurück nach Zeven.

 

 

 

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