Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf Berufstätige
Neues Modellprojekt im Rahmen der VOR (Verhaltensmedizinisch-orientierte Rehabilitation) = VOR 2.0
Schon seit zwei Jahrzehnten werden in der Maternus-Klinik Patientinnen und Patienten im Rahmen des VOR-Konzeptes betreut und behandelt. Das in der Maternus-Klinik entwickelte und von der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV) forcierte und unterstützte Konzept basiert auf einer ganzheitlichen Betrachtung der gesundheitlichen Einschränkungen der Patienten, dem sogenannten bio-psycho-sozialen Ansatz. Das heißt nicht nur physische Beeinträchtigungen werden therapiert, sondern auch psychische Problemfelder sowie soziale Umstände werden im Rahmen der Rehamaßnahme berücksichtigt und behandelt.
Man muss nicht an Corona unmittelbar erkrankt sein, aber dennoch greift die aktuelle Pandemie verstärkt in viele Arbeitsbereiche hinein und begünstigt negative Einflüsse und Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Die Maternus-Klinik widmet sich hier insbesondere den Personen, die sich in besonderer Weise den Anforderungen der Corona-Pandemie gestellt haben bzw. durch diese Ausnahmesituation in eine Lage gekommen sind, die eine Notwendigkeit einer Rehamaßnahme immens erhöht.
Die Erfahrungen der letzten Monate haben gezeigt, dass hier Mitarbeitende aus drei Arbeitsfeldern eine große Rolle spielen: zum einen ist da die Gruppe der Pflegekräfte, die neben den ohnehin schon hohen beruflichen Belastungen, erschwerte Bedingungen durch erforderliche Hygienemaßnahmen sowie eine massive emotionale und psychische Verantwortung in ihrem Arbeitsbereich vorfinden.
Des Weiteren gibt es einen erhöhten Reha-Bedarf bei den Beschäftigten im Einzelhandel. Ein stetiges Anpassen an eingeschränkte Gegebenheiten und Vorschriften sowie mögliche Existenzängste, führen die Menschen oft an ihre Grenzen.
Und als Drittes sind es die Beschäftigten, die ins Home-Office versetzt werden, die Doppelbelastungen durch Beruf und Familie ausgesetzt sind, fehlende soziale Kontakte beklagen sowie Beschwerden durch mangelhaft ausgestattete Arbeitsplätze beklagen.
Genau für dieses Klientel entwickelte die Maternus-Klinik ihr angepasstes VOR-Konzept 2.0. Im Rahmen einer stationären Präventionsmaßnahme – losgelöst vom privaten und beruflichen Alltag – soll das Bewusstsein für mehr Selbstverantwortung geschärft werden. Der Betroffene kann Neues kennenlernen, ausprobieren, einstudieren und individuell passend in seinen (Berufs-)Alltag integrieren. Mit Unterstützung eines erfahrenen Therapeutenteams können falsche Verhaltensmuster korrigiert und in neue, optimierte Bahnen gelenkt werden. Hier bietet auch die digitale Nachsorge eine hilfreiche Möglichkeit zu einem anhaltenden Therapieerfolg.
Dr. Marwin Heide, Chefarzt der VOR-Abteilung ist sich sicher: „Durch unsere langjährige medizinische und therapeutische Erfahrung im Bereich der verhaltensmedizinischen Rehabilitation, können wir nicht nur den Beschäftigten helfen, deren Gesundheitszustand durch körperliche Probleme beeinträchtigt ist, sondern auch denen, die mit einem erhöhten Stresslevel – verursacht durch die Corona-Pandemie – lernen müssen umzugehen. Dem in diesem Zusammenhang oftmals vorliegenden Fatigue-Syndrom gilt es vorzubeugen und lösungsorientiert entgegenzuwirken.“
Ansprechpartner:
Dr. med. Marwin Heide, MPH
Chefarzt Verhaltensmedizinisch orientierte Rehabilitation (VOR)
E-Mail: marwin.heide@maternus.de