„Demenz braucht keine Konkurrenz“ – Mülheimer Alzheimer-Aktionswoche (18. – 22.09.17)
Rund um den Weltalzheimertag hatten die Mitglieder des „Runden Tisch Demenz“, darunter die Mülheimer Alzheimergesellschaft, zahlreiche Seniorenheime, die beiden Mülheimer Krankenhäuser und weitere Akteure ein vielfältiges Rahmenprogramm organisiert, mit dem Ziel für „die Volkskrankheit Demenz“ zu sensibilisieren und Hilfen im Umgang damit vorzustellen. Im Rahmen eines breiten Veranstaltungsangebots gab es Anregungen und Informationen, u. a. zu den Bereichen alltagspraktische Tätigkeiten, Bewegung , Spiel, Musik, eine Lesung, sowie „Mitmach-Aktionen“ und einen Gottesdienst für Menschen mit Demenz.
Unsere Einrichtung beteiligte sich zum ersten Mal an dieser Aktionswoche mit einer Kurzgeschichten-Lesung und einem Gottesdienst, in Kooperation mit der Evangelischen und katholischen Kirche in Mülheim an der Ruhr.
Ausgewählte Kurzgeschichten aus der Reihe „5-Minuten-Vorlesegeschichten für Menschen mit Demenz“ vom Verlag an der Ruhr wurden am 19.09.2017 im Cafe unseres Hauses vorgelesen. Wir benutzen die Bände der Reihe, die Kurzgeschichten zu verschiedenen Themenbereichen enthalten, wie Z. B. Tiergeschichten, Leibgerichte, Spiele der Kindheit, Über die Liebe, in unserer Arbeit mit Menschen mit Demenz.
Am 22.09.17 stand ein Gottesdienst für Menschen mit Demenz unter dem Motto „Unvergesslich – Gottes lebenstragende Barmherzigkeit“ in Mülheim-Dümpten auf dem Programm. Im Rahmen des Gottesdienstes hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, etwas, das ihnen wichtig ist, auf eine Spiegelkachel zu schreiben, die Kacheln wurden anschließend aufgehängt und betrachtet. Dabei fanden sich u. a. folgende Einträge: Gesundheit für die Familie, Liebe, Gemeinschaft, Frieden, Heute ist ein schöner Tag für mich, Zufriedenheit, Ich bin ein wichtiger Mensch, Glück, Geduld. Im Kapitel 13 des ersten Korintherbriefs spricht der Apostel Paulus davon, dass unser Erkennen und Erinnern Stückwerk ist, wir durch einen Spiegel schauen und zunächst nur ein dunkles Bild erkennen. Es ging wesentlich darum, Hoffnung angesichts einer Krankheit, die den allmählichen Zerfall der Persönlichkeit bedeutet, zu vermitteln. Die frohe Botschaft lautet: Gott sieht uns und verlässt uns nicht, er ist gegenwärtig auch und gerade angesichts von Leid. Mir kommt dabei die bekannte Geschichte von den Spuren im Sand in den Sinn. Wer mochte, wurde während des Gottesdienstes mit einem Duftöl auf die Stirn gesalbt und gesegnet.
Zum Ausklang sangen wir das Lied „Bewahre uns Gott, behüte uns Gott, sei mit uns auf unseren Wegen. Sei Quelle und Brot in Wüstennot, sei um uns mit Deinem Segen.“
Nach dem Gottesdienst war Gelegenheit zu einem gemütlichen Beisammensein im Gemeindezentrum. Kaffee und Kuchen wurden vom Maternus Seniorencentrum Bonifatius zur Verfügung gestellt.
Inzwischen liegt auch die Neuauflage des „Wegweiser Demenz“ vor. Der Wegweiser bietet Informationen rund um das Thema Demenz. „In Mülheim leben etwa 3000 Menschen über 65 Jahre und ihre Familien mit dieser Erkrankung. Tendenz steigend.“ (Flyer zur Aktionswoche) Auch unsere Einrichtung ist dort verzeichnet.