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Dia Vortrag „Das Sonneberger Reiterlein“

Das Sonneberger Reiterlein ist seit 1922 das inoffizielle Wahrzeichen der Stadt Sonneberg und weit bis über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.

Die Geschichte des berühmten Reiters und der Stadt Sonneberg erzählte uns Wolfgang Bräutigam, Mundartsprecher und leidenschaftlicher Hobbyfotograf, via Lichtbildervortrag.

Der Name Sonneberg wurde 1207 erstmals urkundlich erwähnt. Er geht auf das Adelsgeschlecht der Herrn von Sonneberg zurück, das im 12. und 13. Jahrhundert beurkundet ist und unterhalb der Burg Sonneberg eine Siedlung gründete. Anhand alter Archivbilder von der „Oberen Stadt“, der heutigen Altstadt, konnte man erahnen warum kein einziges Haus die 2 großen Stadtbrände überlebte. Es wurde damals Haus an Haus gebaut. Von Brandschutzmauern hatte man zu dieser Zeit (Letzter Brand 1840) noch nichts gehört.

Bilder Vom Schlossberg, wo einst Eberhardt von Sonneberg und Gräfin Jutta lebten, wurden im Wandel der Zeit gezeigt und brachten den ein oder andern Besucher zum staunen. Dort wo früher streng geherrscht wurde, können sich heutzutage Ehepaare das „Ja Wort“ geben und im Turmzimmer die Hochzeitsnacht verbringen. Was in der DDR für Fotos gesperrt war, ist heute ein Eventhotel.

Die ehemalige Spielzeugstadt – Ein kleiner Auszug von Roland Spielmann´s (Stadtführer) „Verzaubertes Sonneberg“ :

Einst galt Sonneberg als Inbegriff für Spielzeug schlechthin. Keine andere Stadt auf der Welt ist so eng mit dem Begriff Spielzeug verbunden, wie Sonneberg. Hier gab es kaum ein Haus das nicht vom Hauch der Spielzeughistorie gestreift war.

Sonneberg nannte man in jenen Tagen Weltspielzeugstadt.

Das Thüringer Städtchen wurde auch als „Werkstatt des Weihnachtsmannes“ oder als „Wiege des Spielzeugs bezeichnet.“

Man erzählt sich die Geschichte einer Familie, welche einstmals um 1700 im Ortsteil Wehd in ärmlichen Verhältnissen lebte. Der Vater war Holzmacher und die Mutter sammelte Kräuter und Beeren, welche sie auf dem Markt für wenig Geld verkaufte. Das Geld reichte gerade so um den 5 Kindern täglich eine Scheibe Brot zu reichen. Die Mutter bat ihren Mann, den Kindern für das Weihnachtsfest aus einen übrigen Holzklotz eine Holzfigur zu schnitzen. So setzte sich der Mann im Oktober, trotz enormen Zeitmangels in seinen spärlichen Holzschuppen und schnitzte bis Dezember ein Pferd und setzte anschließend noch ein Holzmännchen darauf. Das war die erste hölzerne Spielfigur die in der Stadt Sonneberg entstand.

Um 1730 wurden hier bereits hölzerne Spielzeuge in höherer Auflage hergestellt.1880 gab es in Sonneberg 81 Exportunternehmen und 321 Spielwarenbetriebe. 1910 hatte Sonneberg schon fast 16.000 Einwohner. 40 Prozent der deutschen Spielwarenproduktion kamen aus dem Raum Sonneberg und Neustadt, mit einem Warenwert von rund 45 Millionen Mark, das entsprach 20 Prozent der Weltproduktion. Bereits vor der Jahrhundertwende kamen die Einkäufer der großen amerikanischen Handelshäuser direkt nach Sonneberg. 1913 kaufte der amerikanische Warenhauskonzern Woolworth das Exportgeschäft von Wilhelm Dressel.

Die Spätblüte der Spielzeugindustrie führte in den 1920iger Jahren noch einmal zu einem Weltstädtischen Bauboom in der Spielzeugstadt. Die einstige Bedeutung als Weltmetropole des Spielzeugs konnte Sonneberg nie wieder erreichen. In den Nachkriegsjahren wurde Sonneberg zum Zentrum der Spielzeugherstellung in der einstigen DDR. Mit Bildung des zentralen VEB Kombinat Spielwaren Sonneberg im Jahr 1981, wurde der VEB Sonni zum Stammbetrieb des Riesenkombinates. In 31 Betrieben mit über 900 Betriebsteilen im ganzen Land, waren rund 27.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Der damalige Glanz der Spielzeugmetropole ist längst verblichen.

Wolfgang Bräutigam sagte: „Wer aufmerksam sucht, kann den Geist des Spielzeugs noch heute entdecken. An einigen Häusern sieht man an Fassaden Puppenköpfe oder Nikoläuse, welche Spielzeuge bringen.“

Auch Denkmaltafeln von Sonneberger Originalen wie den „Bürstenjakob“ oder „Olivenschorsch“ oder den berühmten Astronom Cuno Hoffmeister sind zu finden. Lichtbilder vom Sonneberger Spielzeugmuseum, alten ehemaligen Spielwarenbetrieben, Sternwarte und Heimattiergarten entfachten Erinnerungen bei zahlreichen Senioren.

 

 

 



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