Die Flut in Ahrweiler traf auch Maternus Altenburg
„Das Seniorenheim in den Weinhängen des idyllischen Ahrtals gelegen, befindet sich fußläufig nur wenige Minuten vom Ortskern Altenahr entfernt. Der Ortsteil Altenburg ist malerisch um den Burgfels gelegen, auf dem sich die „Alte Burg“ der Grafen von Are befand. Die einzigartige Landschaft von Altenahr-Altenburg zwischen Burgen und Weinbergen eignet sich hervorragend für erholsame Spaziergänge durch die Natur“.
So schwärmte man in der Eifel vom Maternus Pflegeheim, welches mit 105 Pflegeplätzen, seiner Auszeichnung „Top-Pflegeheim 2016“ und seinem schönen Neubau zu den besten Altenpflegeheimen Deutschlands gehört.
Nun sind die Bilder der Verwüstung durch die Flutkatastrophe in Ahrweiler allgegenwärtig. Die Dimension der Zerstörung, des entstandenen Leids und die Kraft des Wassers nur unwirklich zu begreifen.
Das Maternus Seniorenheim ist bis in die 1. Etage verwüstet und zerstört. Das alle Bewohner und Mitarbeiter den immensen Wassereinbruch überlebt haben ist vor allem dem geistesgegenwärtigen Handeln von der Einrichtungsleiterin Michaela Sebastian mit Ihrem Team zu verdanken. Somit konnte Frau Sebastian mit ihren 11 Kollegen (aus der Pflege, Betreuung, Küche und Haustechnik), 87 Bewohner zunächst ins 1.Stockwerk evakuieren. Von dort aus hievten die Mitarbeiter die Bewohner auf ihren Matratzen die Treppe hoch.
Dies alles wohlgemerkt unter einströmendem Wasser. Welches dann auch in die 1. Etage stieg und man weiter in den 2.Stock flüchtete. Durchnässt und ohne Strom warteten Sie dort ohne viele Informationen von Außen bis zum nächsten Tag.
Während all dem hatte Einrichtungsleiterin Frau Sebastian ihr eigenes Haus, direkt gegenüber in den Fluten stehend vor Augen und wusste nicht, ob ihre Familie in Sicherheit war. So ging es allen Mitarbeitern des Maternus Teams. Ein Mitarbeiter war sogar extra noch vorbei gekommen um eventuell zu helfen, obwohl dieser gar keinen Dienst hatte. Nun saßen sie umgeben vom Wasser fest und einige hatten bereits alles verloren ohne es zu wissen. Bis die ersten Hubschrauber mit Verpflegung und Wasser kamen, versuchte man sich gemeinsam mit singen und scherzen bei Laune zu halten. Erst am Freitag konnte mit der Evakuierung aller Personen per LKW und Hubschrauber begonnen werden.
In der Nacht von Freitag auf Samstag wurden 18 Personen aus der Evakuierungsstelle in Ringen dann nach Köln ins Maternus Seniorencentrum Rodenkirchen gebracht.
Mittlerweile sind fünf Mitarbeiter des Maternus-Teams Altenburg bei uns in Rodenkirchen im Dienst, da sie „ihre Leutchen“ nicht allein lassen möchten und „es ja weiter gehen muss“.
Zwei Pflegekräfte wohnen nun in unserem Pflegeheim, andere sind bei Freunden in Bonn untergekommen. Wieder andere „hatten Glück“ da sie am Berg wohnen.
Der Plan und vor allem der Wunsch des Wiederaufbaues, des schön gelegenen und beliebten Seniorenheims ist bei allen gerade erste Priorität. Absolut bewundernswert, wenn man sich die Bilder des zerstörten Hauses ansieht. Wir staunen täglich, wie positiv und energiegeladen unsere Kollegen aus der Eifel bei der Sache sind und sprechen ihnen hiermit unseren tiefsten Respekt und unsere Bewunderung aus. Aber auch unser Mitgefühl und unsere Hoffnung, auf völlige Wiederherstellung des Äußeren und Inneren, ist ihnen gewiss.