Die Küche in der Dose
Christel, eine verdiente Mitarbeiterin des Hauses, geht in Rente. Da war es eine Selbstverständlichkeit, dass ihre Kolleg*innen sie nicht ohne eine angemessene Verabschiedung ziehen lassen. Ende März war es soweit – Christel hatte ihren letzten Tag als Präsenzkraft in der Wohnküche der „Hütte“ im zweiten Stock des Cura Seniorencentrums Zeven. Die Mitarbeiter*innen der Sozialen Betreuung hatten für Christel gesammelt, damit sie sich etwas Schönes kaufen kann, und überraschten sie mit einem Blumenstrauß sowie einer von allen unterschriebenen Abschiedskarte. „Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, sagte Christel. Die beliebte Kollegin war mit Herz und Seele dabei, kochte mit viel Liebe die leckersten Gerichte für die Bewohner*innen der Einrichtung. Die ursprünglich aus dem Ruhrpott stammende Neurentnerin trug ihr Herz auf der Zunge und engagierte sich leidenschaftlich für die ihr anvertrauten Menschen. Ihre Gerichte waren stets ein Highlight, außerdem hatte sie immer ein offenes Ohr für Anliegen und Probleme aller Art. Für Christel war das eine Ehrensache. Dabei half ihr auch die elfjährige Berufserfahrung in der sozialen Betreuung in anderen Einrichtungen. Dass die Bewohner*innen Christel immer geschätzt haben, zeigte ganz besonders die wunderbare Überraschung, die sich Volker M. und Peter Z. für ihren Abschied einfielen ließen. Volker M. hatte ein Gedicht geschrieben und Peter Z. die Küche in einer Tupperdose im Miniaturformat nachgebaut. „Das sieht ja exakt so aus wie mein Arbeitsbereich“, rief Christel sichtlich gerührt. So ging ihr letzter Tag tatsächlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zu Ende. „Man geht niemals so ganz“, meinte sie zum Abschied. Sie wird immer eine gern gesehene Besucherin unserer Einrichtung sein.