Im Interview: Ariane Marschke
Ariane Marschke, Einrichtungsleitung Cura Seniorencentrum Winsen
1. Steckbrief
Ich bin 42 Jahre alt, ledig und komme aus Schwerin in Mecklenburg Vorpommern. Meine Freizeit verbringe ich gern am Meer, mit einem spannenden Krimi oder unterwegs mit meiner Kamera auf der Suche nach einem guten Motiv für ein Foto.
2. Seit wann sind Sie in diesem Haus beschäftigt und seit wann auf dieser Position?
Ich bin seit 2 Jahren im Cura Seniorencentrum Winsen als Einrichtungsleiterin beschäftigt.
3. Wie würden Sie das Haus mit seinen Mitarbeitern beschreiben, was macht es so besonders?
Unser Haus ist ein sehr altes Haus, viele Mitarbeiter arbeiten schon sehr lange hier – und genau das macht uns aus, die Kontinuität in der Versorgung der Bewohner und der damit einhergehende familiäre Charakter.
Dies hindert uns aber keineswegs daran, auch immer wieder neue Mitarbeiter im Team willkommen zu heißen.
4. Wie sind Sie in die Pflege gekommen, welcher Werdegang liegt hinter Ihnen?
Nach meinem Pflegemanagementstudium habe ich zunächst eine Einrichtung in Hamburg bei einer QM-Zertifizierung begleitet und bin dann den klassischen Weg von der Assistentin der Einrichtungsleitung, über deren Stellvertretung bis zur Einrichtungsleiterin gegangen.
5. Was finden Sie besonders schön an Ihrem Beruf? Und was weniger?
Ich mag den Kontakt mit Menschen sehr, das ist in meinem Beruf unerlässlich. Spannend ist es auch mich den täglichen Herausforderungen, die die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Charakteren meiner Mitarbeiter und Bewohner so mit sich bringt, immer wieder aufs Neue zu stellen. Weniger angenehm empfinde ich Mitarbeiter, Bewohner oder Angehörige, die alles negativ bewerten und nicht schätzen, was ihnen, trotz aller Kritik, auch an positiven Dingen geboten wird.
6. An welche besonders lustige oder emotionale Situation in Ihrem Beruf erinnern Sie sich gerne zurück?
Gern erinnere ich mich an die ersten Tage, die unsere beiden Fachkräfte aus Bosnien hier verbracht haben. Majid und Suzana sind von allen Mitarbeitern und Bewohnern mit offenen Armen empfangen worden und konnten sich so sehr schnell in unser Team integrieren und vielleicht ein bisschen Heimweh durch schöne Momente in unserer Einrichtung vergessen.
7. Was muss man Ihrer Meinung nach als Pflegekraft mitbringen, damit man Freude an diesem Beruf hat?
Für ganz besonders wichtig halte ich Empathie, Motivation, Durchhaltevermögen und die Fähigkeit, strukturiert zu arbeiten. Nur so lassen sich meiner Meinung nach, die alltäglichen Herausforderungen, die dieses Berufsfeld so mit sich bringt, gut meistern und die Freude an der Arbeit geht nicht verloren.
8. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten für die Pflege – welcher wäre das?
In Anbetracht dessen, dass niemand plötzlich „neue Pflegekräfte“ aus dem Hut zaubern kann, wünsche ich mir, dass die Pflegemitarbeiter, ihren Job auch weiterhin mit so viel Herzblut und Engagement ausüben.
9. Haben Sie noch einen Tipp für eine bestimmte Zielgruppe?
An alle: Die Pflegelandschaft befindet sich immer noch in einem Wandel – hier ist viel Sensibilität im Umgang mit sämtlichen Akteuren gefragt – allerdings halte ich es gleichzeitig unabdingbar für Bewohner, Mitarbeiter und Angehörige für alles was da so kommen mag, offen zu bleiben und auch kleine Schritte wertzuschätzen!
Eine sympathische junge Frau als Chefin, die ihre Mitarbeiter achtet, von ihnen nicht mehr und nicht minder fordert als von sich selbst. Eine solche – seltene – Haltung schafft Vertrauen: in einer Medienwelt, die zumeist nur Schlechtes zu berichten weiß.