Unternehmensgruppe

Im Interview: Marion Hofmann

Marion Hofmann, Einrichtungsleitung Maternus Seniorencentrum Barbara-Uttmann-Stift


 

1. Steckbrief
Ich bin 60 Jahre alt, verheiratet, habe 3 Kinder und komme aus Schneeberg.

2. Seit wann sind Sie in diesem Haus beschäftigt und seit wann auf dieser Position?
Ich war von Oktober 2008 bis April 2011 schon einmal als PDL in dieser Einrichtung beschäftigt. Seit Juni 2016 arbeite ich wieder hier und seit Juni 2017 bin ich Einrichtungsleitung.

3. Wie würden Sie das Haus mit seinen Mitarbeitern beschreiben, was macht es so besonders?
Unsere Einrichtung steht in einer landschaftlich wunderschönen Lage mit Blick auf den Erzgebirgskamm. Unsere Mitarbeiter sind echte Erzgebirger, treu mit ihrer Heimat verbunden. Der herzliche Umgang miteinander und mit unseren Bewohnern, schafft Vertrauen und eine familiäre Atmosphäre. Die langjährige Erfahrung im Demenzbereich mit angegliederter Wohnküche ist eine Besonderheit in unserer Einrichtung.

4. Wie sind Sie in die Pflege gekommen, welcher Werdegang liegt hinter Ihnen?
In einer dreijährigen Ausbildung habe ich ab 1974 die Ausbildung zur Krankenschwester absolviert und bis 1985 im Krankenhaus gearbeitet. Ab dann war ich als Pflegefachkraft ambulant tätig, habe dort schon Leitungsaufgaben übernommen und eine Sozialstation mit aufgebaut. In dieser Zeit habe ich auch noch eine Ausbildung zum Rettungssanitäter gemacht, was mir vor allem fachlich nochmals einen neuen Input gegeben hat. Seit 1998 bin ich in der stationären Altenpflege tätig und absolvierte berufsbegleitend die Weiterbildung zur leitenden Pflegefachkraft, die ich 2000 erfolgreich abgeschlossen habe. Seitdem arbeite ich in leitender Funktion vorwiegend in stationären Einrichtungen.

5. Was finden Sie besonders schön an Ihrem Beruf? Und was weniger?
Ich finde meinen Beruf als Krankenschwester absolut toll. Der Umgang mit Menschen in kritischen Situationen und die hohe Verantwortung haben mein Leben sehr geprägt. Ich bin dankbar und froh, auch besonders als Einrichtungsleitung vielen Bewohnern, Angehörigen, Betreuern und Mitarbeitern in entscheidenden Fragen beratend zur Seite stehen zu können. Das macht jeden Tag abwechslungsreich und interessant. Ich würde mich jederzeit wieder für diesen Beruf entscheiden! Der hohe Dokumentationsaufwand lässt oftmals weniger Zeit für den Menschen übrig. Das muss immer wieder neu auf den Prüfstand gehoben werden!

6. An welche besonders lustige oder emotionale Situation in Ihrem Beruf erinnern Sie sich gerne zurück?
Besonders emotional ist jedes Jahr das Krippenspiel am Heiligen Abend, wo unsere schwer dementen Bewohner alle 3 Verse von „Stille Nacht“ vollständig mitsingen. Das rührt mich in diesem Moment zu Tränen.

7. Was muss man Ihrer Meinung nach als Pflegekraft mitbringen, damit man Freude an diesem Beruf hat?
Als Pflegekraft muss man Herz und Verstand mitbringen, damit man einfühlsam und verständnisvoll die oft schwierigen Situationen bewältigen kann. Wichtig ist es auch, seine eigenen Grenzen zu erkennen und zu akzeptieren, damit man körperlich und psychisch gesund bleibt.

8. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten für die Pflege – welcher wäre das?
Ich wünsche mir von der Politik mehr Anerkennung für alle pflegerischen Berufe, von den Medien auch einmal eine positive Berichterstattung, sowie eine finanzielle Gleichstellung von Ost und West für alle Pflegenden!

9. Welche Frage hören Sie am häufigsten in Ihrem Berufsalltag und wie beantworten Sie diese souverän?
Ich werde oft gefragt, wie ich es geschafft habe, so viele Jahre in diesem Beruf zu arbeiten. Für mich gibt es da nur eine Antwort: „Aus Liebe zum Menschen!“

10. Haben Sie noch einen Tipp für eine bestimmte Zielgruppe?
Den Auszubildenden möchte ich Mut machen, die großen Herausforderungen der Ausbildung durchzustehen mit allen Fragen und Problemen. Es geht um ein großes Ziel: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Dafür lohnt sich jede Mühe!



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