Von der Rinnsteinpflanze zur perfekten Lady
Ein Operettenbesuch von ganz besonderer Art erwartete am 26. September die Bewohner des Dresdner Hofes. Auf dem Programm stand „My Fair Lady“, aus der Feder von Frederick Loewe, in der Musikalischen Komödie.
Seit der Zeit der Planung dieses Ausflugs, schon vor Monaten, sprach man immer wieder davon. „Bald gehen wir in My Fair Lady“!
Je näher das Datum kam, desto aufgeregter waren die Teilnehmer. Erst recht als der Tag immer näher heranrückte. Graue Vorzeichen schienen die aufgeregte Stimmung zu zerstören. Denn an diesem Tag waren mal wieder Demonstrationen in Leipzig angekündigt. Einschränkungen im Straßenbahnverkehr schienen vorprogrammiert. Schnell entstanden Diskussionen.
„Wie kommen wir jetzt hin?“ und „Kommen wir überhaupt hin?“
Aber die Mitarbeiter der sozialen Betreuung und die fleißigen Pflegefachkräfte, welche sich bereit erklärten uns zu begleiten, blieben gelassen. Treffpunkt war 17:30 Uhr an der Uhr und wir konnten uns pünktlich auf den Weg machen.
Einmal quer durch die Innenstadt zum Hauptbahnhof und voilá, da stand unsere Straßenbahn. Kann es besser laufen? Warum also diese Aufregung. Es klappte doch alles wunderbar!
Die Bewohner waren wie ungeduldige Kinder: „Wann sind wir endlich da?“
Fünf Haltestellen und fünf Minuten Fußweg und schon erreichten wir das Ziel. Alle atmeten auf, es in dem Chaos geschafft zu haben.
Die Mitarbeiter der Musikalischen Komödie waren wie immer sehr behilflich und unterstützten uns bis wir wohlbehalten auf unseren Plätzen saßen. Perfekter Service!
Die Musiker begannen bald damit ihre Instrumente einzustimmen. Und da wir in der ersten und zweiten Reihe saßen, blickten wir direkt in den Orchestergraben. Bekannte Lieder würden gleich unsere Ohren verzaubern: „Wäre det nicht wunderschön?“, „Warts nur ab!“ und „Es grünt so grün..“. Was aber nur ein kleiner Auszug des zauberhaften Stückes ist.
Wer kennt sie nicht. Die Geschichte der verlotterten Blumenverkäuferin Eliza Doolittle mit ihrer sonderbaren Aussprache, die einer Wette zwischen Professor Higgins und Oberst Pickering zum Opfer fällt. Higgins behauptet, er könne Eliza Doolittle´s Sprache und Stand so weit verbessern, dass man nicht erkennen kann, von wo sie stammt. Er schafft es, sie beweist es bei einem Ball der Königin. Eliza erfährt von der Wette und ist entsetzt. Sie verlässt enttäuscht das Haus des Professors Higgins. Dieser hat sich aber so an sie gewöhnt, dass er sie vermisst. „Kann denn eine Frau nicht wie ein Mann sein“, sang er bedrückt.
Am Ende entschließt sie sich doch, wieder zurück zu kommen.
Das Ganze war sehr humorvoll gestaltet und es wurde viel gelacht. Was für ein Stück!
„Das ist Musik, die für immer im Kopf bleibt“, „Das mal echt auf der Bühne zu sehen ist herrlich“ und „Man kennt es ja“, waren die Antworten die wir bekamen, als wir fragten, ob es allen gefallen hat. Nicht eine einzige Kritik war zu hören. Also wieder mal ein voller Erfolg für unseren Kulturkreis. Gerne wieder!
Ohne Probleme ging es wieder Richtung Dresdner Hof. Die Bewohner wurden ins Bett gebracht und die Mitarbeiter gingen zufrieden nach Hause. Wenn die Bewohner zufrieden sind, dann sind wir es auch.
Die nächsten Termine im Oktober wurden auch schon besprochen.
Am 18.10. besuchen wir die Musikalische Komödie „Wiener Blut“. Und am 24.10. das Spiegelzelt der Leipziger Oper mit Französischen Chansons.
Alltagsbegleiterin Daniela Mutke